Spannende Zeiten stehen der Kiteindustrie bevor, wie produzieren wir nachhaltig, der Handelsstreit zwischen den USA und China, die globale Erderwärmung, Spotschließungen in Europa und Kiten wir endlich ein olympischer Sport. Neben dem Hydrofoil-Boom der letzten Jahre, entsteht vielleicht der nächste Trend, das Wingsurfen?
Doch wieviel Neuerung oder Innovation verträgt der Markt? Wir von FLYSURFER haben uns daher die Zeit genommen und unsere Athleten mit der WAT-Crew auf einen Roadtrip geschickt, um einfach mal wieder richtig Spaß zu haben! Das R&D Team und ich haben sie am halben Weg in Spanien getroffen, hier konnte ich SOUL Entwickler Benni Boelli zu den Zwischengrößen 9 & 7 befragen.
Hesina: „Hallo Benni, ich habe vor 2 Wochen unserem Team die neuen SOUL’s für ihren Roadtrip mitgegeben. Wie kam es zum Entschluss der Zusatzgrößen?“
Boelli: „Servus Chris, lass uns ein paar Monate zurückspulen. Im vergangenen Herbst wollten wir Olly Bridge die Teilnahme mit einem Softkite beim „King of the Air“ ermöglichen. Für den Wettbewerb benötigte er eine feinere Abstufung der Größen. Ganz speziell musste der 9er SOUL weniger Lift und einen engeren Drehradius als der 10er haben. Darunter wäre die Abstufung zum SOUL 6 logisch gewesen, allerdings ist Sprunghöhe das Hauptkriterium beim KOTA, daher baute ich den 7er SOUL, weil er besser für Rider mit 85kg trägt. Ursprünglich entstand der SOUL, damit meine Frau und ich mit demselben Kite richtig Spaß haben können. Sie muss ihn leicht kontrollieren und ich richtig Abgehen können.“
Hesina: „Das ist dir sehr gut gelungen. Es klingt für mich immer so utopisch, dass in einem Softkite-Produkt zu vereinen. Denn, wenn ich an hohe Stabilität und benutzerfreundliche Performance denke, dann steht bei mir am Ende: Tubekite.“
Boelli: „Deshalb baue ich Kites und du schreibst darüber (lacht)!“
Hesina: „… Dann erklär dem Ahnungslosen 😉 bitte… was macht den Unterschied aus? Warum fährt sich der SOUL an vielerorts so geschmeidig?“
Boelli: „Gutmütigkeit und sein enormer Einsatzbereich machen den Kite aus, hervorragend im Leichtwind und ausreichend Depower um einen möglichst großen Windbereich abzudecken. Das Gewicht pro Quadratmeter ist sehr gering und das Verhältnis von projizierter Fläche gegen ausgelegte Fläche ist größer, als beim Tubekite. Viel hängt natürlich auch von der Streckung, dem Shape und den verbauten Materialien ab.“
Hesina: „Was bedeutet das im Einsatz? Wenn ich am SOUL hänge, dann kommt mir der Grundzug, der am Trapez ankommt immer höher, als im direkten Vergleich mit einem STOKE vor.“
Boelli: „Bei gleichbleibender Windgeschwindigkeit wird mehr Kraft übertragen, weil das Flächengewicht geringer ausfällt. Der Vorteil ist, dass der Kite bei wenig Wind stabiler in der Luft steht und bei zunehmendem Wind, die Kraft proportional stärker zunimmt. Beim Depowern fliegen Softkites wie der SOUL, SONIC oder VMG weiter an den Windfensterrand. Ein Tubekite beginnt bei Verringerung des Anstellwinkels (Depowern) schnell zu Flattern, die Power wird direkt reduziert. Daher fühlt sich der Softkite ruhiger, der Tubekite ruppiger an.“
Hesina: „Ich würde gemütlicher oder sportlicher sagen. Die Sprungperformance der kleinen SOUL’s ist immens, da bekomme ich immer das Leuchten in den Augen.“ Boelli: „Circa 70-80% der ausgelegten Fläche ist beim SOUL die projizierte Fläche und diese erzeugt den eigentlichen Auftrieb (angeströmt und kann Lift erzeugen). Den hohen Grundzug spürt der Rider sobald der Kite im Hauptwindbereich eingesetzt wird und besonders vor dem Absprung. Die Vorteile des Tubekite ist definitiv die Reaktivität und direkte Depower, hier wird je nach Shape circa 50-70% der ausgelegten Fläche effizient in Kraft umgesetzt.“
Hesina: „Danke für die Erklärung, jetzt wird mir auch bewusst warum ich den SOUL beim Foilen liebe!“
Boelli: „Ja klar, höhere Stabilität und mehr Leistung auf Grund des geringeren Gewichts im Leichtwind 😉. Die perfekte Ergänzung zum Hydrofoilen. Schnapp dir einen SOUL 9, ein Foil und ein Twintip und flieg auf Urlaub.“
Hesina: „Immer dieser „One-Kite Quiver“ Mythos, das höre ich ständig am Strand und ein paar andere Klassiker: Welche Leinenlänge fährst du? Welche Fläche hat dein Frontflügel? Ich denke mit einem Kite geht man immer einen Kompromiss ein. Persönlich kite ich mit SONIC 15, SOUL 9 und STOKE 6, Levitaz Shaka od. Aspect mit Exo und das RUSH 137.“
Boelli: „Ich geh auch lieber Racen und habe verschiedene Frontflügel und 5 VMG‘s und SOUL’s dabei. Kommt einfach auf die Disziplin an. Ich würde zum SOUL folgende Leinenlängen empfehlen: 17m zum Loopen, 20m zum Freeriden und zum Foilen 12-17m je nach Vorliebe.“
Hesina: „Danke Benni, ich glaub am besten überzeugt man sich selbst von dem Produkt. Unsere Demo Tour ist im vollen Gange, Armin ist am Weg nach Kalifornien. Ich bin heuer wieder in SPO am Start, kann man dich in nächster Zeit am Strand treffen?“
Boelli: „Ich habe erstmal Urlaub. Denke in Kalifornien werde ich unser Race-Team supporten.“
Unser Mediateam nutzten die Gelegenheit um bei einer leichten Brise in der Schweiz aufs Wasser zu kommen: „Ich brauch nix anderes mehr, das Teil ist perfekt.“ Alex Schwarz und Benni Geislinger „Geht immer, egal welche Bedingungen. Der einzige Kite den ich brauche.“
„Wir flogen auf unseren Foils entlang der Küstenlinie über das Wasser, um die kleinen malerischen Dörfer zu bestaunen; es war wunderschön: bunt bemalte Häuser zieren das Ufer, oberhalb ragen große ikonische Kirchen den Hang empor, schmale Kopfsteinpflastergassen schlängeln sich durch die Orte. Die Szenerie ist von hohen grünen Bergen die den See umschließen eingerahmt.“ Beschreibt Daniela Moroz ihre Soulsession.
An der Südküste Frankreichs trifft die WAT Crew auf Theo de Ramecourt und Nico Lelarge, die beiden begeisterten Wave-Kiter rocken in Hyeres bei 16-22 Knoten die kleinen Kicker-Wellen in Strandnähe.
Kopfschüttelnd kommt Theo vom Wasser „Es ist unglaublich wie vielseitig dieser Kite ist. Egal was ich machen will, ich nehme einfach meinen SOUL!“
Gisela Pulido und Daniela Moroz beim Cruisen in Sant Pere Pescador:
Gisela: „First time I tried; I fell in love with it! It has the energy of a big kite, but behaves like a 9m you can ride with any windddddd!”
„The 7 and 9 cover so many conditions and are so versatile for all types of riding. You can’t leave them at home!“ Daniela Moroz
Wir von FLYSURFER bedanken uns bei allen Teilnehmern und ein Shoutout an die WAT Crew! Die Abwicklung und Organisation on the Road Dominik Leitner & Michael Leitner und MC Adrian Geislinger
Ein riesen Dank für den grandiosen Support geht an VW Nutzfahrzeuge und an unsere Kooperationspartner skywalk paragliders & Levitaz Kitefoils!
Wir sehen uns bei den Kitesurf Masters in St. Peter Ording. Euer Chris
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